Licht im Dunkel
Weihnachts-pOpratorium von Gerhard Schnitter
Gerhard Schnitter hat eine ungewöhnliche Ausgangssituation für sein "WeihnachtspOpratorium" gewählt:
Ein Anwalt der Finsternis klagt an: Die Sache mit Weihnachten sei ein riesen Betrug. An den Problemen der Menschheit habe sich seit 2000 Jahren nichts geändert. Heikle Sache, das Ganze, denn so unrecht hat der Mann nicht. Von Friede etwa war nicht einmal ganz am Anfang etwas zu spüren, wie der Kindermord zu Bethlehem belegt. Der Anwalt des Lichts widersetzt sich wacker dem Vorwurf des Betrugs. Er verweist auf die erfüllten Prophezeiungen des Alten Testaments und auf die Menschen, denen das Kind der Weihnacht eine neue Perspektive gegeben hat. Aus einer faulen Wurzel kann so etwas nicht wachsen!
Musikalisch gesehen liegt die uralte Form des Oratoriums zugrunde. Es gibt Sprechrezitative, Arien und Choräle, die vom Volk mitgesungen werden können.
Gerhard Schnitter 1939 in Obercunnersdorf (Oberlausitz) geboren; Musikstudium in Herford und Stuttgart, Mitwirkung bei Sing Out/Up with People, Musiklehrer; Schreibt seit 1970 christliche Lieder, Musicals und Chorstücke; Von 1980-1995 Musikreferent des Evangeliumsrundfunks; Musiklektor im Hänssler-Verlag und ist bekannt als Leiter des ProChrist-Chores.
Der Kammerchor Calypso e.V. führte das WeihnachtspOpratorium mehrmals auf. Alle Aufführungen wurden von den Zuhörern begeistert aufgenommen. Der Komponist, Gerhard Schnitter, war bei einer Aufführung ebenfalls als Zuhörer anwesend und bedankte sich beim Kammerchor für die gelungene Interpretation seines Werkes. Die folgenden Photos des Chores und der Begleitcombo sind bei einer der Aufführungen des WeihnachtspOpratoriums entstanden.


Israel Schalom
Ein modernes Oratorium von Klaus Heizmann
In keiner anderen der uns bekannten Hochkulturen greift ein Gedanke so tief und bewegend wie der des Judentums: Der Gedanke, dass die Geschichte zwischen dem unsichtbaren und unaussprechlichen Gott Jahwe und seinem auserwählten Volk Israel ist. Wir im Judentum auch viel erörtert, diskutiert, ins Wort gebracht und angezweifelt - eines bleibt durch die jahrtausendealte Geschichte hindurch sicher und unbezweifelbar: Gott hat aus allen Völkern dieser Welt Israel als sein geliebtes Volk ausgewählt. Ihm bleibt es vorbehalten, den Retter der Welt hervorzubringen. Diese Verheißung wurde den Juden aller Zeiten zur Bedrohung, zur Gefahr, noch in unserem Jahrhundert zum Fluch. Die Verheißung der besonderen Liebe Jahwes führte Israel immer wieder in Einsamkeit und Isolation. Und mögen nahe Katastrophen dieses Volk und damit seinen Heilsgedanken beinahe ausgelöscht haben, bis heute überdauert der Glaube an die Auserwählung aller Gefahr und Zerstörung.
Wie das sein kann? Über alle Frustration und Resignation hinweg siegt die Gewissheit erwächst aus dem lebendigen Umgang mit den Worten der Offenbarung, dem Alten Testament. Dort erzählen Propheten und Gottesmänner erbauliche Geschichten über das hin und her der Liebesgeschichte zwischen Israel und Jahwe: Es war eben immer schon schwierig mit dieser Auserwählung und es war eben immer schon erhebend, diese Auserwählung siegen zu sehen. Und sind diese Geschichten erbaulich erzählt und beschrieben, so sind sie das und dürfen sie das, weil sie den einzelnen in seinem Tun und Handeln erbauen und aufbauen, weil er sich in ihnen wieder finden kann und weil sie ihm Trost und Mut geben weiterzumachen. Solche Tröstung und solche Ermutigung lebt weiter in den Geschichten um den Mann aus Nazareth, Jesus. In ihm erneuert sich die Geschichte der Menschen mit ihrem Gott Jahwe. Doch jetzt wird manches neu: Israel ist nun der universale Raum der Liebe, der, jenseits aller Furcht und Angst, hoffend alle Menschen ergreifen kann.
Israel Schalom - Israel ist der Friede zwischen den Menschen auf dieser von Gott geliebten Erde.
Hubertus Stelzer
(Sprecher bei den Aufführungen von Israel Schalom 1998 & 1999)